Handlungsempfehlungen für Wettbewerbe bezüglich Klimaschutz und Klimaanpassung

Betrachtung von Auslobung und Vorprüfung in Wettbewerben zu Städtebau und Wohnungsbau

  • Forschung

Abb: Schwammstadt-Prinzip: Die Verschränkung Grauer, Grüner und Blauer Infrastruktur (Eigene Darstellung in Anlehnung an bgmr Landschaftsarchitekten GmbH, 2016)

Verfasserin Janina Stemler (M.Sc. Ressourceneffizientes und Nachhaltiges Bauen)
Betreuung M.Sc. Doris Eckert, Dipl.-Ing. Patricia Schneider-Marin, Prof. Dr.-Ing. Werner Lang
Fertigstellung 12.05.2021

Kurzzusammenfassung

Klimaschutz und Klimaanpassung sind die entscheidenden Faktoren, um den Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen und um Menschen und Umwelt zu schützen. Das Bauwesen und insbesondere der Städtebau bieten ein großes Potential, um auf der Ebene verschiedener Sektoren aktiv einen Beitrag zu einer klimaorientierten Zukunft zu leisten. Wettbewerbe schaffen die Grundlage für die Gestaltung von Quartieren und Gebäuden. Der städtebauliche Wettbewerb zielt meist auf einen Bebauungs- und Nutzungsplan ab und definiert so die Rahmenbedingungen für die Stadtplanung. Auf der Grundlage dieser Pläne finden Architekturwettbewerbe statt. Der Wettbewerb stellt daher eine entscheidende Stellschraube für Klimaschutz und Klimaanpassung dar. 

Meist sind allerdings nicht Nachhaltigkeitskriterien, sondern baukulturelle Aspekte entscheidend in Wettbewerbsverfahren. Um Nachhaltigkeit im Wettbewerb als entscheidenden Faktor zu verankern, gibt es sowohl in der Schweiz als auch in Deutschland bereits entwickelte Methoden. Diese fokussieren sich auf Gebäudeebene und berücksichtigen den städtebaulichen Maßstab bislang nicht. Klimaanpassung spielt darin noch eine untergeordnete Rolle. Die bestehenden Methoden bilden die Grundlage für einen in dieser Arbeit entwickelten Kriterienkatalog. Insbesondere die Verzahnung von wassergebundener Infrastruktur und Vegetation mit der gebauten Umwelt spielt eine große Rolle beim klimaorientierten Bauen und ist daher im Kriterienkatalog verankert. Die Ausarbeitung erfolgt über die Untersuchung von nachhaltig orientierten Wettbewerbsauslobungen sowie Praxisbeispielen. 

Daraus resultieren ein Leitfaden für Wettbewerbsverfahren mit Textbausteinen für Auslobungen sowie ein Excel-Tool zur qualitativen und quantitativen Vorprüfung der Kriterien. Damit können Wettbewerbe schon frühzeitig hinsichtlich klimaorientierten Bauens gelenkt werden, sodass sich die Kriterien auch in den Wettbewerbsbeiträgen widerspiegeln. 

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